Parodontitis - bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparats

Parodontitis ist eine Entzündung, die zur Zerstörung des Zahnhalteapparats (Parodontium) führt. Gebräuchlich ist oftmals auch noch die Bezeichnung Parodontose, die zunächst als Sammelbegriff für alle Erkrankungen des Zahnbetts eingeführt wurde. Heute unterscheidet man jedoch zwischen Parodontitis als der entzündlichen und durch Bakterien ausgelösten Form sowie der Parodontose aufgrund von Gewebsschwund.

Die überwiegend anzutreffende Variante der Parodontitis ist die vom Zahnfleischsaum ausgehende, welche als marginale Parodontitis bezeichnet wird. Neben Karies ist die Parodontitis die zweite große Mundkrankheit und im Erwachsenenalter der Hauptgrund für Zahnverlust.

Der Ausgangspunkt für eine Parodontitis ist eine mangelhafte Mundhygiene. Der zurückbleibende Zahnbelag (Plaque) besteht aus Speiseresten und bietet Bakterien eine ideale Voraussetzung, um den darin enthaltenen Zucker zu verdauen und dabei Säuren abzusondern. Diese können den Zahnschmelz schädigen (Karies) und zu einer Zahnfleischentzündung (Gingvitis) führen. Im Laufe der Zeit greift diese Entzündung auch den Zahnhalteapparat an. Zunächst entsteht die typische Zahnfleischtasche, später geht die Entzündung auf den Zahnknochen und von da auf die Wurzeln über.

Eine Parodontitis entwickelt sich meist relativ langsam. Die ersten Hinweise sind stark auftretende Zahnfleischblutungen, verstärkter Mundgeruch sowie ein Freilegen und eine Lockerung der Zähne.

Der primäre Ansatzpunkt einer Parodontitis-Behandlung ist die Entfernung sämtlicher bakterieller Zahnbeläge durch eine professionelle Zahnreinigung. Dies geschieht mit einem speziell geformten Instrument (Kürette), ohne dass das Zahnfleisch selbst operativ geöffnet werden muss, und kann unter lokaler Betäubung erfolgen. Der Erfolg dieser Maßnahmen wird nach einigen Wochen kontrolliert und gegebenenfalls wiederholt. In schwerwiegenden Fällen kann auch der Einsatz von Antibiotika notwendig sein. Nur bei besonders fortgeschrittener Parodontitis ist ein chirurgisches Öffnen oder teilweises Entfernen des betroffenen Zahnfleisches notwendig.

Es ist also nur von Vorteil, wenn eine Parodontitis möglichst frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden kann. Erhöht wird das Parodontitis-Risiko durch erbliche Veranlagung, Allergien, Erkrankungen wie Diabetes sowie Rauchen.